Pistorius

Der Traum. Nelson Mandelas "Regenbogennation", geboren aus der Apartheid Südafrikas. Ein meist schwarzes Land, das mehr als 100 Jahre von einer winzigen weißen Minderheit regiert wurde. Darunter ein junger Oscar. Ein Baby, das seine Füße nicht nutzen kann, aber jemand, der zum einmaligen athletischen Erfolg aufsteigt. Er wird das vereinende Symbol für sein Land und für den weltweiten Sport.

Valentinstag, 2013: nur knapp fünf Monate nach den Triumphen in London 2012, werden in den frühen Morgenstunden vier Schüsse gefeuert. Die Tür zu Oscars Badezimmer wurde zerstört. Die Leiche seiner Freundin liegt ausgestreckt auf dem Boden. Oscar steht auf seinen Beinstümpfen in der Garage, getränkt in ihrem Blut. Die Welt erwacht. Sie verlang das "Warum" zu wissen.

Ein guter Tag, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Aber wie viel Liebe gab es in dieser Beziehung? Die Frage stellt der Staat, der die Beweise gegen ihn erhebt. Eine Reihe Exfreundinnen, Gangstern, Waffen und Zeichen der Misshandlung. Die Verteidigung zeigt den Alltag solcher Schießereien in Südafrika auf und wie Oscar, ein Mann ohne Motiv, mehr als andere Angst vor Kriminalität haben musste.

Der Mann, der nicht da war. Das ist das Urteil des Richters Masipa, die "Person", auf die Oscar schoss, als sie ihn als "unschuldig" befand, anstatt ihn schuldig wegen der geringeren Schwere des Totschlags zu sprechen. Während Oscar und seine Familie jubeln, ruht die Anklage nicht – sie geht immer wieder in Berufung auf der Suche nach Gerechtigkeit und Wahrheit, ohne wirkliche Eindeutigkeit.